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Die Geschichte des Hanfs

Die Geschichte des Hanfs begann mit Cannabis als Medizin. 2700 v. Chr. wurde es erstmals aktenkundig. Lange Zeit umstritten und verboten, lockert heute weltweit ein Land nach dem anderen seine restriktive Cannabis-Gesetzgebung.

4 Min. | 23.01.2023

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ZDF/Terra X/J. v. Kalkreuth/D. da Cruz/Maximilian Mohr

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Die Geschichte des Hanfs beginnt mit Cannabis als Medizin. 2700 v. Chr. wurde es erstmals aktenkundig: in den Schriften des chinesischen Kaisers und (Ur-)Arztes Shen-Nung. Von China aus trat Cannabis seine Reise nach Indien, in die arabische Welt und Griechenland an. Die Bandbreite seiner angeblichen Wirkungen: Augenleiden, Impotenz, Nierensteine, Blähungen und sogar Hexen sollte Cannabis vertreiben können. Dass es aber auch berauscht, nutzten rund 2000 v.Chr. die Hinduisten, rund 700 v.Chr. die Skythen und rund 600 v.Chr. die Anhänger Zarathustras. 1484 aber fand Papst Innozenz VIII: Hanf sei ein „unheiliges Sakrament der Satansmesse“ und hat den Genuss von Cannabis verboten. Als Medikament verschwand es deshalb auch schnell von den Rezeptblöcken der christlichen Ärzteschaft und geriet in Vergessenheit. Bis es im 19. Jh. als Medikament wiederentdeckt wurde. Gegen Rheumatismus sollte es helfen, gegen Tollwut, Cholera, Delirium und Schlafstörungen. Queen Victoria höchst selbst soll mit Cannabinoiden ihren postmenstrualen Stress behandelt haben. Pharmakonzerne wie Merck in Darmstadt, aber auch andere weltweit reagierten und warfen eine Reihe von Cannabis-Präparaten auf den Markt. Unter anderem gegen: Hühneraugen. Der Markt verleitet zu Missbrauch: Künstler wie Alexandre Dumas und Charles Baudelaire machten es der Welt vor und nutzten solche Drogerieprodukte als Freizeit-Droge. Doch Ende des 18. Jh. begannen erste Länder, das Kraut zu verbieten. 1929 entschloss sich auch Deutschland dazu. Der größte Cannabis-Gegner aber waren die USA. Als die nämlich 1933 die Prohibition von Alkohol an den Nagel hängten, drohte zehntausenden Ermittlern die Arbeitslosigkeit. Eine neue Aufgabe musste her. Die Jagd nach Cannabis. Eine wirksame Medienkampagne wurde gestartet: US-Behörden überzogen das Land mit Propaganda-Filmen, die die „Message“ verbreiteten: Unter Einfluss von Marihuana wird geprügelt, getötet und Selbstmord begangen. Schließlich hat 1961 die UN das Kraut in allen Mitgliedsstaaten verboten. Das kümmerte die Hippies der 60er allerdings erst mal wenig. Sie wollten weiterhin mit Hilfe von Cannabis im „Einklang mit Natur und Universum“ leben. Diese Beharrlichkeit der - inzwischen - Alt-Hippies zahlt sich aus. Weltweit lockert ein Land nach dem anderen seine restriktive Cannabis-Gesetzgebung. Bis 2022 schalteten aber nur zwei Nationen ihre Cannabis-Ampel komplett auf grün: Uruguay und Kanada.

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