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Recycling - eine uralte Idee

Als vor 130 Jahren die Industrialisierung Fahrt aufnahm, dachte keiner an Recycling. Damals wie heute wollte man den Müll einfach nur schnell wieder loswerden. Dabei wurde schon in der Steinzeit Müll recycelt.

3 Min. | 03.07.2023

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ZDF/Terra X/C. Schrader/Moods in Pictures/C. Streckfuss/C. Krüger/M. Heß

Textfassung

Als vor 130 Jahren die Industrialisierung Fahrt aufnahm, dachte keiner an Recycling. Im Gegenteil. Damals wie heute wollte man den Müll einfach nur schnell wieder loswerden. Auf deutschem Boden wurde die erste bezahlte Müllabfuhr eingeführt. So geschehen in München 1891, als ein Giesinger Schmied den Harritschwagen entwickelte. Gezogen von Pferden wurde der Müll in diesem Wagen, dessen Aufbau an einen Sarg erinnert, vor die Tore der Stadt sprichwörtlich zu Grabe getragen – aus den Augen aus dem Sinn – noch bis 1945. Dabei gab es Recycling schon viel früher. In allen Menschheitsepochen zuvor war jeder Einzelne für die Entsorgung seines persönlichen Mülls selbst verantwortlich. Und entsprechend erfindungsreich ging man deshalb mit der Müll-Frage um. Im Mittelalter zum Beispiel wurde zwar erst mal alles aus dem Fenster geschmissen. Aber für Lumpen, Glas und Metall gab es findige Recycler, die den „Unrat“ einsammelten, um ihm ein neues Leben einzuhauchen. Besonders beliebt: Lumpen. Aus ihnen wurde blütenweißes neues Papier. Was übrig blieb, aßen die Schweine oder spülte der Regen weg. Im alten Rom: ähnlich. Auch hier: erst mal raus mit dem Müll. Aber Recycling lag auch da voll im Trend. Denn wenn sich die Fäkalien erstmal auftürmten, sammelten sie sogenannte Mistpächter ein, schafften sie vor die Stadt zu den Bauern und verkauften sie als Dünger. Alte Tongefäße recycelten die Römer zu einer Art Kanalisation. Und ging die zu Bruch, blieb der Rest zumindest in der Stadt: in einer eigenen Deponie. Der „Monte Testaccio“ - heute einer der Hügel Roms – ist sprichwörtlich ein (kompletter) antiker Scherbenhaufen - und somit vermutlich das Ergebnis der ersten Mülltrennung der Geschichte. Alles andere aber wurde dann doch aus der Stadt geschafft und in Gruben versenkt. Heute noch zu finden: unter anderem tote Tiere und: Menschen! Opfer der Gladiatorenkämpfe - die gleich mit-„entsorgt“ wurden. Und noch früher in der Steinzeit? Da musste sich der Mensch das erste Mal mit dem Thema „Müll“ auseinandersetzen. Aber auch nicht wirklich. Denn der allermeiste Müll wurde – richtig: recycelt. Aus kaputten Waffen und zerbrochenen Speerspitzen wurden kleinere Pfeilspitzen. Zerrissene Kleidung wurde umgearbeitet. Der Rest verrottete ganz natürlich in einer Grube.

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