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Hexenverfolgung in der Geschichte

Ungefähr seit dem 15. Jahrhundert hatten viele Menschen Angst vor Schwarzer Magie. Sie fürchteten übernatürliche Kräfte und glaubten an eine regelrechte Verschwörung der Hexen. Satan verlieh den Frauen magische Kräfte, hieß es.

4 Min. | 08.07.2024

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ZDF/Terra X/G. Graffe/C. Moroni/Gruppe 5/Maximilian Heß

Textfassung

Ungefähr seit dem 15. Jahrhundert hatten die meisten Menschen Angst vor Schwarzer Magie. Sie fürchteten übernatürliche Kräfte und glaubten an eine regelrechte Verschwörung der Hexen. Satan verlieh den Frauen magische Kräfte, hieß es. Kräfte, die sie nutzten, um den Menschen zu schaden. Ob tödliche Krankheit, plötzliches Viehsterben, schlechte Ernten, Unwetter, Fehlgeburten oder der Verlust von Hab und Gut. Schuld an allem Unglück, das Menschen befiel, waren fortan immer – die Hexen. Wetterzauber gehörte auch zu den häufigsten Anklagen in Hexenprozessen. Stürme, so glaubte man, brauten sie aus dem Sud, der beim Auskochen menschlicher Gebeine übrig blieb. Ein paar Tropfen genügten, um Hagel herbeizurufen und Wetterstürze zu verursachen. Als wirksamer Gegenzauber galt lautes Lärmen. Auch Kirchenglocken konnten helfen - das sogenannte Wetterläuten. Selbst Steine, in den Himmel geworfen, sollten den bösen Zauber vertreiben und die Not der Menschen lindern. Zu den offiziellen Anklagepunkten gehörte auch der Hexenritt. Anfangs glaubte man, dass Hexen sich auf allem Möglichen durch die Luft bewegen können: auf Ziegenböcken, Zaunbrettern oder Mistgabeln. Das Bild von der Hexe auf ihrem Besen kam erst im 15. Jahrhundert auf. Angeblich sollten Hexen eine „Flugsalbe“ verwenden, die aus gekochten Kinderknochen hergestellt wurde. Wenn man damit ein Stück Holz bestrich, konnte man darauf die Reise zum Blocksberg antreten. Mit Symbolen und Amuletten wollte man sich vor den Hexen schützen. Und sogar schon die Germanen hängten Lochsteine an die Tür, um das Böse fernzuhalten. Auch Zettel mit einem Hexagramm oder anderen Abwehrsprüchen sollten Schaden abwenden. Die sprunghaft steigende Zahl von Angeklagten forderte einen Ausbau der Infrastruktur. 1627, auf dem Höhepunkt der Verfolgungswelle, wurde in Bamberg ein hochmodernes Hexen-Gefängnis errichtet: das Malefiz Haus. Zum Verhör steckte man die Angeklagten in sogenannte Hexenhemden. Denn in den Nähten ihrer eigenen Kleidung könnten sich ja Zaubermittel verbergen. Hexenverfolgung hatte keine Konfession. Sie konnte überall passieren: in katholischen, protestantischen oder calvinistischen Gebieten. Bis 1780 fielen etwa 50.000 Menschen den Hexenverfolgungen in Europa zum Opfer. Über die Hälfte davon im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation. Der größte Teil von ihnen waren Frauen.

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