Die Formen, Muster und Strukturen der Welt existieren nicht zufällig. Sie folgen der Macht universeller Codes, die in der Natur verborgen sind. Bei seiner Suche nach diesen Gesetzmäßigkeiten stößt der Physiker und Naturphilosoph Prof. Dr. Harald Lesch auf erstaunliche Zusammenhänge, faszinierende Naturwunder und Sternstunden der Geschichte, in denen Menschen oft eher zufällig Entdeckungen machten oder Ideen hatten, die unser Leben und Denken für immer verändert haben.
Die Natur sortiert aus, was nicht funktioniert, wirklich lange bleibt nur, was sich bewährt. Immer wenn es Menschen in der Geschichte gelungen ist, ein Element aus dem Bauplan der Natur zu berechnen, war das ein Garant für Fortschritt.
Die vielleicht berühmteste universelle Logik, die Fibonacci-Folge, entdeckte der italienische Mathematiker Leonardo da Pisa, genannt Fibonacci, im frühen 13. Jahrhundert. Die Zahlenfolge ergibt sich ausgehend von den natürlichen Zahlen 1 und 2 durch Addieren der beiden vorausgegangenen Zahlen: 1 + 1 = 2, 1 + 2 = 3, 2 + 3 = 5 und so weiter. Fibonaccis Formel ist eine entscheidende Entdeckung. Sie ist so etwas wie der kosmische Bauplan der Natur. Unzählige natürliche Phänomene folgen ihr und werden durch sie verständlich. Warum wachsen Pflanzen, so wie sie es tun, oder was haben die Menschen mit dem lebenden Fossil Nautilus gemein? Diese Fragen lassen sich mit der Fibonacci-Folge beantworten.
Aber nicht nur die Fibonacci-Folge, auch die unendliche Konstante Pi, als Kreiszahl bekannt, das Hexagon, das sich nicht nur die Bienen zunutze machen, die Kugel oder die Parabel sorgen dafür, dass die Welt so ist, wie sie ist: nämlich nahezu perfekt.
Übertragen in den Alltag, leisten diese Formen und Formeln erstaunliche Dienste: Waben aus Kunststoff sorgen vielleicht schon bald für umweltschonendere Autos, der Einsatz von Parabeln ermöglicht stabile Bauwerke, und die Kenntnis von Fraktalen könnte der Forschung helfen, Korallenriffe zu retten.