Bild für Die Ermordung der Juden im Nationalsozialismus

Die Ermordung der Juden im Nationalsozialismus

Auf der Wannsee-Konferenz erläutert Reinhard Heydrich die Strategie: Die Nationalsozialisten wollen die Juden nicht mehr vertreiben, sondern ermorden. Im Osten des von Deutschen kontrollierten Gebietes werden dazu Vernichtungslager errichtet.

4 Min. | 17.01.2022

Bei Verwendung immer nennen

ZDF/Terra X/L. Schöler/J. Geiß/K. J. Sturm/K. Waldmann/M. Fandel/B. Leng/Margot Friedländer Zeitzeugin/Matthias Haß, Aya Zarfati Gedenkstätte Wannseekonferenz

Textfassung

Auf der Wannseekonferenz erläutert Reinhard Heydrich die neue Strategie: Die Nationalsozialisten wollen die Juden nicht mehr vertreiben, sondern ermorden. Im Osten werden Vernichtungslager geschaffen. Juden und Jüdinnen aus allen Teilen Europas sollen mit Zügen in die Lager transportiert und dort getötet werden. Als am 20 Januar 1942 die Teilnehmer der Wannseekonferenz über die Ermordung der elf Millionen europäischen Juden und Jüdinnen sprechen, sind eine Million bereits ermordet worden. Nun sollen die Deportationen in Lager und Ghettos zentraler Bestandteil des Mordplans werden. Für die Deportationen nutzten die Nationalsozialisten vor allem das europäische Schienennetz. Die deportierten Frauen, Männer und Kinder werden meist in vollgepackten Viehwagons auf eine tagelange Reise geschickt – ohne Toiletten nur notdürftig mit Wasser und Nahrung versorgt. Holocaustüberlebende Margot Friedländer „Nie wussten wir, wohin es geht und was. Es ist ja nie jemand zurückgekommen, der uns etwas erzählt hat.“ Das Protokoll listet rund elf Millionen Jüdinnen und Juden in ganz Europa auf. Sie alle sollen ergriffen, deportiert und ermordet werden nach einem in dem Protokoll beschriebenen Plan. Dr. Matthias Haß, Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannseekonferenz „Unter entsprechender Leitung sollen nun im Zuge der Endlösung die Juden im Osten in geeigneter Weise zum Einsatz kommen. In großen Arbeitskolonnen werden die Menschen zur Zwangsarbeit eingesetzt. Straßenbauend in diese Gebiete geführt. Wobei ein Großteil durch natürliche Verminderung ausfallen wird. Das heißt: Wir arbeiten sie zu Tode.“ Bis 1945 errichten die Nationalsozialisten in Deutschland oder besetzten Gebieten etwa 1000 Lager, in den Menschen eingesperrt, ausgebeutet und getötet wurden, vor allem Juden. Ab Kriegsbeginn 1939 werden in hundert besetzten Städten im Osten jüdische Wohnviertel eingerichtet, die von der Außenwelt abgeschnitten sind: sogenannte Ghettos. Holocaustüberlebende Margot Friedländer „Es sind Menschen wie Fliegen gestorben, weil sie alt waren, das Essen nicht genug.“ Margot Friedländer ist 22 Jahre alt, als sie im Frühjahr 1944 ins Ghetto Theresienstadt deportiert wird. Dort erlebt sie furchtbare Zustände. Holocaustüberlebende Margot Friedländer „Man hat ein Stück Brot bekommen alle paar Tage, ein bisschen Margarine und ein Tütchen Zucker, verfaulte Kartoffeln. Und dann hat man oft die Barracken von den alten Leuten sauber machen müssen. Aber man hat gelebt irgendwie.“ Das für sie wichtigste Arbeits- und Vernichtungslager errichtet die SS in Auschwitz Birkenau, vor allem, weil der Ort mit der Bahn gut zu erreichen ist. 1,1 Millionen Menschen werden hier ermordet. Vor dem Abzug werden die Baracken und Krematorien in Auschwitz gesprengt, um die Spuren des Verbrechens zu verwischen. Die noch verbliebenen Häftlinge werden größtenteils in den Westen getrieben, oft zu Fuß Holocaustüberlebende Margot Friedländer „Also viele waren tot. Aber die Lebendigen sahen genauso aus wie die Toten. Und die haben uns erzählt, und dann habe ich erfahren, was Auschwitz war. Wir wussten es doch nicht. Das ist, wo ich mir gesagt hab: Ich werde meine Mutter und meinen Bruder nicht wiedersehen.“

Embed-Funktion

https://schule.zdf.de/video/ermordung-der-juden-im-nationalsozialismus-creative-commons-clip-100

Wissensclips zur freien Nutzung für alle

Hier gibt es einen großen Fundus an kurzen Erklär-Videos aus Terra X und anderen Wissenschaftssendungen unter Creative Commons-Lizenz (Open Educational Resources, OER). Diese dürfen unter bestimmten Bedingungen weiter bearbeitet und verbreitet werden.

Was ist eine CC BY 4.0 Lizenz und wie können die Inhalte benutzt werden?

Mit der Lizenz „CC BY 4.0“ dürfen alle so gekennzeichneten-Clips bzw. Fotos verwendet, geändert und verbreitet werden. Bedingung ist dabei, dass Herkunft und Urheber der Clips genannt, Änderungen angegeben werden und das ursprüngliche Werk durch die Bearbeitung nicht entstellt wird. Zur Einhaltung der Lizenzbestimmungen und zur Wahrung der Urheberpersönlichkeitsrechte heißt das im Einzelnen:

  1. Die Urheber der genutzten Werke müssen genannt werden; sie stehen unter jedem Clip.
  2. Wenn Veränderungen vorgenommen werden, müssen diese angegeben werden. Zur Wahrung des Urheberpersönlichkeitsrechts darf das Werk vom Inhalt und der Form her nicht entstellt oder gar in seiner Aussage umgekehrt werden.
  3. Es ist zu vermeiden, dass durch die Angaben der Eindruck entsteht, dass die Aussage des neuen Werks oder der Nutzer vom Urheber bzw. ZDF unterstützt wird.
  4. Es muss bei der Nutzung des Clips ein Hinweis auf die Lizenzbestimmungen erfolgen (Link auf https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/legalcode.de). An der Stelle, wo der Clip verwendet wird, muss das CC-Icon „CC BY 4.0“ stehen. Die unwiderrufliche Lizenz endet mit Ablauf der gesetzlichen Schutzfristen oder vorzeitig, wenn die Lizenzbestimmungen nicht eingehalten werden.