Textfassung

Wie wirken Cannabinoide? Nicht nur die Cannabispflanze enthält sie, auch unser Körper stellt Cannabinoide her und hat ein eigenes Cannabinoid-System. Es ist Teil unseres Nervensystems und beeinflusst so gut wie alle Körperfunktionen, wie die Verdauung, die Blutzirkulation oder auch unsere Körpertemperatur. Die Cannabinoide wandern an bestimmte Rezeptoren und docken dort nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip an. Diese CB1- und CB2-Rezeptoren sitzen vor allem im Gehirn, aber auch in vielen Nervenzellen unseres Körpers. Sobald die Cannabinoide an die Rezeptoren der Synapsen, den Verbindungsstellen zwischen den einzelnen Nervenzellen, andocken, werden elektrische und chemische Signale weitergeleitet. Das führt zu bestimmten Reaktionen im Körper, wie zum Beispiel der Erhöhung der Körpertemperatur. Das gleiche Prinzip gilt, wenn pflanzliche Cannabinoide, wie THC, zum Beispiel durch Rauchen von Marihuana, im Körper aufgenommen werden. Über den Blutkreislauf gelangt THC ins Gehirn und dockt dort unter anderem an die CB1-Rezeptoren an. Da diese aber eigentlich für das körpereigene Cannabinoid vorgesehen sind, wird das natürliche Gleichgewicht der Körperfunktionen gestört. Außerdem setzt das fremde THC Wirkmechanismen in Gang, die einen Rauschzustand auslösen. Neue synthetische Cannabinoide wirken viel stärker als die Pflanzlichen. Die Körperreaktionen sind zum Teil sehr extrem – sie reichen von starker Übelkeit über gestörte Körperkoordination bis hin zu Halluzinationen. Sie können sogar die Vitalfunktionen wie Atmung und Herzschlag stark einschränken und zum Tode führen.