Schon früh habe man sehen können, dass aus Katarina Witt einmal ein Superstar werden würde, erinnert sich die heutige ZDF-Moderatorin Andrea Kiewel, Anfang der 1980er Jahre Mitglied der DDR-Schwimm-Nationalmannschaft. Im Gegensatz zu vielen anderen DDR-Sportlern beherrschte Witt auch die Kunst, mit den Medien zu flirten – und wurde im kapitalistischen Westen bald "das schönste Gesicht des Sozialismus" genannt.
Zwei Goldmedaillen bei Olympischen Spielen, zahlreiche Welt- und Europameistertitel – errungen im Namen eines Staates, der seine "Goldkati" zugleich feierte und fürchtete. Aus Angst, sie könnte in den Westen fliehen, überwachte die Stasi sie rund um die Uhr – und protokollierte sogar ihr Sexleben. Gleichzeitig wurde sie mit Privilegien überhäuft und durfte als erste und einzige DDR-Sportlerin einen Profivertrag im Westen unterschreiben.
Nach Mauerfall und Wiedervereinigung ermöglichte ihr das den Einstieg in eine internationale Karriere – während ihr Stern in der Heimat vorübergehend sank. Als sie sich 1998 für den "Playboy" fotografieren ließ, wurde das Heft ein Bestseller – neben dem Titel mit Marilyn Monroe soll es das einzige gewesen sein, das weltweit ausverkauft war.
"Terra X History" zeigt die Geschichte einer Frau, die in Ost und West zur Legende wurde – und bis heute fasziniert.